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Einheizen mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe

Brauchwasser-Wärmepumpe
Wärme-Wissen
Aktualisiert am 17. Dezember 2021
7 Min. Lesezeit
Julius Lenk
Julius Lenk

Es wird warm. Die Brauchwasser-Wärmepumpe kann die Hauptheizung im Sommer ablösen und auch noch mit PV-Überschuss laufen. Wie funktioniert sie? Und wie installierst du sie?

Was ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe überhaupt?

Mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe wird Warmwasser produziert, das täglich aus dem Wasserhahn in Bad und Küche fließen kann. Über das Jahr bleibt die Warmwasser-Menge konstant. Die Wärmeenergie einer Heizung unterscheidet sich im Sommer und Winter. Die Brauchwasser-Wärmepumpe funktioniert wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe: Sie nutzt die Energie der Umgebungsluft und das Prinzip der Verdichtung und Entspannung eines Kältemittels. Die Brauchwasser-Wärmepumpen sind meistens direkt mit einem Warmwasserspeicher verbunden und haben so die Möglichkeit, Warmwasser zu speichern.

Wo setzt du die Brauchwasser-Wärmepumpe ein? Bei einem Neubau? Bei einem Altbau?

Die Antwort ist einfach: sie geht überall! Aber eben nur für Brauchwasser. Sehr stark performen die Brauchwasser-Wärmepumpen zusammen mit einer Photovoltaikanlage. Dafür kommen die Geräte mit einer SG-Ready-Schnittstelle, also mit einem potentialfreien Kontakt.

Mit der smarten Eigenstromfunktion und der eigenen Photovoltaikanlage können bis zu 70 % der Energie eingespart werden, verglichen mit einer Warmwassererwärmung via Heizung. In den warmen Monaten können Nutzer mit der Brauchwasser-Wärmepumpe Warmwasser produzieren und die Hauptheizung einfach in die Sommerpause schicken.  

Die Anschaffungskosten einer Brauchwasser-Wärmepumpe sind überschaubar und amortisieren sich nach wenigen Jahren. Die Effizienz liegt höher als mit Heizstäben, die für den Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage nachgerüstet werden.

Wärmepumpen kühlen und entfeuchten die Umgebung. Sie erzeugen so ein Wunschraumklima für Kellerräume. Steht im gleichen Raum auch ein Kühlschrank oder eine Gefriertruhe, ergeben sich zusätzliche Synergien. Der Kühlschrank gibt zum Beispiel Wärme ab, die die Brauchwasser-Wärmepumpe nutzen kann. Allgemein gilt: Je wärmer die Umgebung, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten.

Einige Geräte kommen außerdem mit Wärmetauschern. Damit kannst du andere Wärmeerzeuger einbinden zum Beispiel ein wassergeführter Holzofen. Springt der Warmwasserbedarf in die Höhe oder steht überschüssiger PV-Strom bereit, dann können einige Geräte über elektrische Zuheizer Booster-Heizen oder PV-Überschussladen umsetzen.

Die Wärmepumpe ist geliefert – und jetzt?

Aufgestellt werden die Geräte in der Regel im Gebäude, manche Geräte können aber auch im Außenbereich aufgestellt werden. Der Raum muss eine Mindestgröße erfüllen. So brauchen die Bosch und Ecodesign Brauchwasser-Wärmepumpen zum Beispiel mindestens 20 m3 Raumvolumen. Innerhalb des Gebäudes kannst du einige Geräte mit Zu- und Abluft-Kanälen ausstatten. 

Die Geräte installierst du mit wenigen Handgriffen. Die Brauchwasser-Wärmepumpe kommt voreingestellt und steckerfertig zu dir. Diese 6 Schritte stehen dann für dich an: 

  1. Verbinde die Wasseranschlüsse mit der Hausinstallation 
  2. Schließe den Kondensatablauf an den Abfluss an
  3. Befülle die Anlage komplett mit Wasser 
  4. Prüfe, ob alle Leitungen und Anschlüsse dicht sind
  5. Prüfe die Sicherheitsgruppen auf volle Funktionalität 
  6. Stecke den Netzstecker in die Haushaltssteckdose ein
  7. Fertig

Mehr Installationsdetails:

Die Brauchwasser-Wärmepumpe solltest du in der Nähe einer Warmwasserleitung an einem trockenen, ebenen Platz aufstellen. Das minimiert den Aufwand und die Wärmeverluste. Das Kondensat oder den Überlauf des Sicherheitsventils solltest du ableiten können, zum Beispiel über eine Abwasserleitung. Brauchst du einen Außenluftbetrieb? Dann solltest du die Zu- und Abluftkanäle und entsprechende Wanddurchbrüche vorbereiten. Bei einem hydraulischen Anschluss gilt allgemein: „Nie Kupfer in Fließrichtung vor Stahl installieren“. 

Auch beim Kaltwasseranschluss solltest du auf geltende Regeln achten. Ansonsten versorgt die Brauchwasser-Wärmepumpe das Hausnetz mit dem Versorgungsdruck des Trinkwassernetzes über den Speicher. Bevor du die Warmwasser-Wärmepumpe einfach mittels Steckdose und Stecker an das 230 V Netz anschließen kannst, musst du die Wärmepumpe dringend komplett mit Wasser füllen.

Beim Anschluss des Warmwassers solltest du wieder auf allgemeine Richtlinien achten, zum Beispiel brauchst du Sicherheitsarmaturen und Rückflussverhinderer. Um Wärmeverluste zu senken, solltest du warmwasserführende Rohre und Anschlüsse isolieren. Zirkulationsleitungen können Energie verschwenden, sag deshalb besser “nein” zu ihnen. Weitere und genauere Informationen findest du in den Installations- bzw. Betriebsanleitungen. Auch der Anschluss des SG-Readys bzw. potentialfreien Kontaktes wird dort beschrieben.

Was können die Brauchwasser-Wärmepumpen von Bosch und Ecodesign

Die Brauchwasser-Wärmepumpen von Bosch und Ecodesign haben eine hohe Energieeffizienz von mindestens Klasse A und kommen mit einem elektrischen Zuheizer für den Notfall, PV-Überschussladen und die Legionellen-Vorbeugung. Es gibt die Geräte mit verschiedenen Speichervolumen.

Ecodesign
ecodesign Brauchwasser-Wärmepumpe ED 300 WT

Eine externe Wärmequelle, wie zum Beispiel eine Bestandsheizung oder eine Solarthermieanlage, kannst du mit den Ecodesign ED 300 / ED 400 Pumpen und einem integrierten Wärmetauscher einbinden. Abluftkanäle kannst du bei diesen Geräten auch nach draußen oder in einen anderen Raum verlegen, wenn die Brauchwasser-Wärmepumpe den Raum nicht klimatisieren soll. Hier mehr Produktdaten:

GerätBosch
Compress
4000 DW
Bosch
Compress
5000 DW
Ecodesign
ED 100
Ecodesign
ED 180
Ecodesign
ED 300
Ecodesign
ED 400
Ecodesign
ED 180 RF
COP (ohne elektrischen Zuheizer)2,812,983,053,23,623,152,93−4,3
Energieeffizienzklassen-Spektrum A + - FA+A+A+A+A+AA+
Jährlicher Stromverbrauch bei durchschnittlichen Klimaverhältnissen1194 kWh1230 kWhNicht bekanntNicht bekanntNicht bekanntNicht bekanntNicht bekannt
Schallleistungspegel in Innenräumen60 dB (A)55 dB (A)59 dB (A)59 dB (A)37 dB (A)Nicht bekanntNicht bekannt
Heizleistung elektrischer Zuheizer1,5 kW2 kW2 kW2 kW2 kW2 kW2 kW
Warmwasser-Speichervolumen247 l270 l94 l166 l258 l373 l166 l
Wärmetauscher für externe WärmeerzeugerNeinNeinNeinNeinJaJaNein
Luftkanäle (Zu- und Abluft) möglichJaJaJaJaJaJaNein
Personenzahl3−43−512−33−55−82−3

Fazit

Eine Brauchwasser-Wärmepumpe punktet. Zusammen mit einer Photovoltaikanlage kann der produzierte Strom direkt verwertet und in Wärme für Warmwasser umgewandelt werden. Dank einer SG-Ready-Schnittstelle kann auch überschüssiger PV-Strom gezielt in Wärme umgewandelt werden, statt ihn in das Netz einzuspeisen. Eine Brauchwasser-Wärmepumpe wirkt sich außerdem positiv auf das Raumklima aus.

Die Installation ist genauso einfach wie die eines Warmwasser-Elektroboilers unter dem Waschbecken. In 6 Schritten installierst du das Gerät und integrierst es in das Warmwassersystem. Über das Energiemanagementsystem oder den Wechselrichter mit SG-Ready bindest du die Brauchwasser-Wärmepumpe in das PV-System ein. Bye-bye Hauptheizung in den warmen Monaten!

Zusammengefasst

  • Brauchwasser-Wärmepumpen machen aus der Energie der Umgebungsluft Wärme, indem sie ein Kältemittel verdichten und entspannen.
  • Besonders effizient und grün läuft die Wärmepumpe zusammen mit einer PV-Anlage. Über SG-Ready kann sie Überschussstrom verbrauchen.
  • Eine Brauchwasser-Wärmepumpe passt für Neubau-Projekte aber auch Sanierungen und ist schnell installiert.
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